Rubrik: Originale
(Treffer aus pharmind, Nr. 02, Seite 175 (1999))
Böhm B
Nanosuspensionen - Formulierungen für schwerlösliche Arzneistoffe mit geringer Bioverfügbarkeit / 2. Mitt.: Stabilität, biopharmazeutische Aspekte, mögliche Arzneiformen und Zulassungsfragen / Böhm B
Nanosuspensionen - Formulierungen für schwerlösliche Arzneistoffe mit
geringer Bioverfügbarkeit
2. Mitteilung: Stabilität, biopharmazeutische Aspekte, mögliche Arzneiformen
und Zulassungsfragen* )
Rainer H. Müller, Bernhard H. L. Böhm und Mathias J. Grau
Freie Universität Berlin, Institut für Pharmazeutische Technologie, Berlin
In einer ersten Mitteilung dieser Publikationsfolge
wurden Herstellung und besondere Eigenschaften von Nanosuspensionen als
alternative Formulierungsmöglichkeiten für schwerlösliche Arzneistoffe
mit schlechter Bioverfügbarkeit vorgestellt. Dabei wurde auf die erhöhte
Sättigungslöslichkeit von Nanosuspensionen und ihre höhere Lösungsgeschwindigkeit
hingewiesen. Die zweite Mitteilung beschäftigt sich mit der physikalischen
Stabilität von Nanosuspensionen während der Lagerung, der Umwandlung in
trockene Produkte durch Lyophilisation und den Vorteilen von Nanosuspensionen
bezüglich ihres biopharmazeutischen Verhaltens. Verschiedene neue, auf
der Nanosuspensions-Technologie basierende Formulierungen werden intensiv
diskutiert, wobei auch auf Zulassungsfragen eingegangen wird. Obwohl Nanosuspensionen
thermodynamisch metastabil sind und im Prinzip auch der Ostwald-Prüfung
unterliegen, sind sie in optimierter Form als wäßrige Dispersionen wenigsten
3 Jahre lang stabil. Eine Lyophilisation ist relativ unproblematisch.
An biopharmazeutischen Vorteilen wären zu nennen: erhöhte Bioverfügbarkeit
zwischen nüchterner und nicht-nüchterner Einnahme sowie Reduktion der
individuellen Variabilität und Steigerung der Absorptionsrate. Nanosuspensionen
können für die Herstellung von topischen, ophthalmologischen, oralen,
peroralen und parenteralen Arzneiformen verwendet werden.
Key words Bioverfügbarkeit
· Nanosuspensionen, Arzneiformen, Stabilität · Schwerlösliche Arzneistoffe
* ) 1 Mitteilung siehe Pharm. Ind. 61, Nr. 1, S. 74
(1999)
© ECV- Editio Cantor Verlag (Germany) 1999